Alkoholverbot und Aufenthaltsbeschränkung erlassen

Das Thema „Dorfanger“ beschäftigt uns bereits geraume Zeit sehr intensiv. Dabei geht es im Kern um zwei Problemstellungen:

Zum einen missbilligt und verurteilt auch der Markt Burgebrach die nächtlichen Ruhestörungen und Sachbeschädigungen sowie das mit nächtlichen Feiern einhergehende „Vermüllen“ des gesamten Areals. Offensichtlich hat sich der Dorfanger zu einem Treffpunkt zahlreicher Jugendlicher entwickelt, wovon einige immer wieder deutlich „über die Stränge schlagen“. 

Die Situation hat sich insbesondere in der Corona-Zeit nochmals deutlich verschärft.
Wir haben sehr zeitnah nach den ersten Rückmeldungen von Anwohnern reagiert und zunächst versucht über unsere Jugendsozialarbeiter unseres neu geschaffenen Jugendtreffs auf die Jugendlichen vor Ort einzuwirken und alternative Freizeitbetätigungen und Treffpunkte anzubieten. Nachdem dies zunächst nur geringen Erfolg brachte und insbesondere Ruhestörungen und Sachbeschädigungen zunahmen, haben wir die Polizeibehörden um Unterstützung gebeten. Sowohl die Jugendkontaktbeamten als auch Streifenbeamte haben vor Ort Präsenz gezeigt und Verstöße festgestellt. Wir haben diese sehr restriktiv zur Anzeige gebracht. Die Personenfeststellungen haben übrigens zu Tage gefördert, dass es sich nicht nur um Jugendliche aus Burgebrach, sondern auch den unterschiedlichsten Gemeinden des Landkreises handelte, die sich hier trafen.
Über dieses Vorgehen habe ich den Marktgemeinderat in der Sitzung vom 07.07.2020 informiert.

Seit der konzentrierten Aktion durch die Polizei stellen wir nun eine gewisse Entspannung der Situation fest, was von den Anwohnern bestätigt wurde. Dennoch können wir nicht davon ausgehen, dass sich das Problem gänzlich gelöst hat. Deswegen haben wir nun nach eingehender Prüfung ein Alkoholverbot sowie den Aufenthalt für größere Personengruppen zur Nachtzeit (ab 22 Uhr) erlassen. Die Anordnung gilt ebenso für den Spielplatz am ehem. Bahnhofsgelände.


Eine zweite Aufgabenstellung rund um den Dorfanger ist die naturfachliche Betreuung und Bewertung. Der Dorfanger, der über keinen natürlichen Wasserzulauf verfügt, sondern nur durch das hoch anstehende Grundwasser gespeist wird, ist seit seiner Schaffung im Bestand nahezu unverändert. Die mangelhafte Wasserqualität gibt inzwischen gerade im Hochsommer Anlass zur Sorge. Eingetragene Verunreinigung tun ihr Übriges zur Gesamtsituation. Um dem entgegenzuwirken und eine naturfachliche Verbesserung zu erreichen hat es bereits vor 4 Wochen einen Vor-Ort-Termin mit der Kreisfachberaterin des Landratsamtes gegeben. Dabei wurde neben anderen Detailmaßnahmen die Erforderlichkeit des Ausbaggerns des gesamten Angers festgestellt. Hierbei wollen wir es aber nicht belassen: Ziel ist es zudem die Aufenthaltsqualität im Sinne eines Ruhe- und Rückzugsraumes mit zusätzlich Angeboten weiter zu steigern.

Wann eine Realisierung erfolgen kann, gilt es insbesondere für den großen Eingriff des Ausbaggerns unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten noch genau abzustimmen.
Abschließend bin ich mir sicher, dass es uns in Bearbeitung dieser beiden Aufgabenstellungen gelingen kann, unseren Dorfanger wieder zu dem liebgewonnenen und naturnahen Rückzugsort zu entwickeln, der uns in der jüngeren Vergangenheit aus den oben genannten Gründen leider etwas verloren ging.

Ich lade alle ein, mit ihren Ideen daran mitzuwirken.

 

 

Johannes Maciejonczyk
1. Bürgermeister
Markt Burgebrach