Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Johann Thomann am 09. Mai 2025

In der Welt aktiv und in Treppendorf daheim. Die Marktgemeinde Burgebrach würdigt die großen Verdienste Johann Thomanns mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde.

Seit den 70ern hat Burgebrach nur sechs Ehrenbürger ernannt. Mit Johann „Hans“ Thomann ziehe man nun mit den Päpsten gleich, unterstrich Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk mit einem Schmunzeln den hohen Stellenwert dieser Auszeichnung, die bisher überwiegend Geistlichen und Bürgermeistern zuteil wurde. Die Verleihung war der Höhepunkt des Galaabends mit Festbankett, zu dem die Marktgemeinde rund 200 Gäste in die Steigerwaldhalle geladen hatte: Die „Firmenfamilie“ aus dem Musikhaus Thomann, hochkarätige Ehrengäste und Gäste und den Marktgemeinderat. Auf dessen einstimmigen Beschluss vom vergangenen Jahr geht diese Ehrung zurück. Mit von der Partie Altbürgermeister Georg Bogensperger, der zuletzt ernannte Ehrenbürger.

Den Galaabend hatte Christina Trunk von der Gemeindeverwaltung bewährt stilvoll choreographiert, mit exquisitem Galadinner vom Partyservice Ludwig, Blumenschmuck von Angelas Blumenladen und mitreißender musikalischer Umrahmung durch „4 Souls“, dem Quartett, das auch für Thomann-Feierlichkeiten gebucht wird.

Im mehrstündigen Festabend gab es exquisite Speisen und ebensolche Redebeiträge im Wechsel. Mit beidem wurde die herausragende Leistung von Hans Thomann mit dem Aufbau eines Weltunternehmens gewürdigt, von dessen Prosperieren auch die Marktgemeinde in vielfacher Weise profitiert.

In ihren jeweiligen Reden arbeiteten die Laudatoren – Stefan Heidbreder (Geschäftsführer Stiftung Familienunternehmen) und Dr. Ewald Maier (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Forchheim) die herausragenden Fähigkeiten des Unternehmers heraus, der mit 28 Jahren ein Musikhaus mit 15 Mitarbeitern übernahm, das inzwischen knapp 1800 zählt, 17 Standorte und mit seinen globalen Aktivitäten einen Jahresumsatz von 1,7 Milliarden Euro Umsatz hat.

„Du hast es allen gezeigt und alles war kein Zufall“, fasste Heidbreder zusammen, was Thomann mit der Mischung von Innovation, Tradition, Pioniergeist, handwerklichem Können, höchsten Standards, echter Kundenorientierung, Verantwortungsbewusstsein und Bodenständigkeit erreicht hat. Zusammen mit zehn im Unternehmen tätigen Familienmitgliedern und das Ganze von Treppendorf aus.

Dem Aspekt der Leidenschaft für die Musik widmete sich Dr. Ewald Maier. Die hatte Hans Thomann als erstgeborener Sohn vom Vater geerbt. Der finanzierte das eigene Trompetenstudium mit Kerwa-Auftritten und als fahrender Musikalienhändler. Wie er gab auch der Sohn „immer Vollgas“, absolvierte Ausbildungen zum Instrumentenbauer und Feingeräteelektroniker. Wichtig seien ihm immer die Familie und Teamarbeit gewesen. Trotz des weltweiten Online-Handels habe Thomann am Laden vor Ort festgehalten. Es gehe ihm um Menschen, und die müssen Instrumente fühlen und begreifen können. Damit Kinder ein Instrument lernen können, für deren Eltern das nicht möglich wäre, wurde die gemeinnützige Hans-Thomann-Stiftung ins Leben gerufen, skizzierte der Laudator diese Seite Thomanns. „Wenn es ums Business geht, feiern wir heute jemanden, der alles richtig gemacht hat.“

Das wurde auch in den Worten von Landrat Johann Kalb deutlich, der die Bedeutung des Musikhauses – „das kennt jeder“ - für den Landkreis herausarbeitete. „Ein Unternehmen, das extrem erfolgreich arbeitet und andere in Lohn und Brot versetzt“.

„Es ist ein hoher Wert für den Landkreis, und insbesondere für den Markt Burgebrach, solche Bürger zu haben“, leitete Bürgermeister Maciejonczyk zum Höhepunkt, der Ernennung von Hans Thomann zu Ehrenbürger und dem Eintrag ins Goldene Buch über. Thomann bezeichnete er als „einen Glücksfall und als lebenden Beweis für die großen Entwicklungschancen des ländlichen Raums. Dafür gelte es, Dank zu sagen.“

An die Ehrung schlossen sich Standing Ovations an, ehe ein sichtlich bewegter und sehr gerührter Thomann ans Mikro trat.

In seinen Worten wurde deutlich, wie viel ihm (der zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat, darunter die Aufnahme in die „Hall of Fame der Familienunternehmen“ des Handelsblatts) die Ehrung seiner Heimatgemeinde bedeutet. Die zu verlassen, sei für ihn nie Option gewesen, bekannte er die familiäre Verbindung zur emotionalen und historischen Heimat Treppendorf und Burgebrach. „Unserer Heimat verdanken wir die ersten Erfolge, und das ist uns ins Erbgut eingegangen.“ Gerade als Arbeitgeber könne man „einen entscheidenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde leisten“ und man bringe Menschen aus ganz Europa und darüber hinaus in die Heimat. Dafür, dass dies alles so bleibe, sorge die Überführung des Unternehmens in die Thomann Unternehmensstiftung (seit November 2024). Abschließend dankte Thomann allen, die es ermöglichten, dass er seit 40 Jahren seinen Traum leben kann, allen voran seiner Frau Gabriele, den Geschwistern, Familienmitgliedern, den Mitarbeitenden und allen, die an diesem „für mich so bedeutenden Abend“ teilnahmen. Langanhaltende Standing Ovations waren die Erwiderung auf sehr intime Einblicke eines ansonsten eher lange Reden und große Worte meidenden Johann, „Hans“ Thomann.

v. l. n. r. Dritter Bürgermeister Peter Ludwig, Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk, Ehrenbürger Johann Thomann, Gabriele Thomann, Zweiter Bürgermeister Peter Pfohlmann