Die gesamte Kreuzigungsgruppe wies vor Beginn der Arbeiten auffälligen biogenen Bewuchs in Form von Flechten und
Moosen auf. Risse, Schalen, Mürbflächen und fehlende Bereiche waren deutlich erkennbar und gefährdeten den Erhalt des
Objekts.
Der Sandstein wurde zunächst behutsam gereinigt gefestigt. Risse und Schalen wurden mit geeignetem Material injiziert und hinterfüllt. Abgegangen Teile und große hohlliegende Bereiche mussten mit Edelstahlstiften vernadelt, Fehlstellen ergänzt
werden.
Diese wertvolle Figurengruppe wurde offensichtlich gemäß einer Inschrift auf der Rückseite bereits im Jahr 1904 im neubarocken
Stil gefertigt.
Die Anlage ist auf einem zweistufigen Podest errichtet. Über die Sockelzone ist die Postamentzone angegliedert. Darüber befindet sich der gekreuzigte Jesus Christus. Er wird flankiert zu seiner Rechten von seiner Mutter Maria. Unter der Skulptur
ist die Inschrift „Es stand aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter“.
Zu seiner Linken steht sein Apostel Johannes, später Evangelist. „Frau, siehe dein Sohn. Siehe deine Mutter (Joh 19,26)“.
Unter dem Corpus Christi ist eine Marmortafel mit der Inschrift „Es ist vollbracht“ – eingebettet in einem außergewöhnlichen Wappen.
Die drei Postamente der Figuren werden in den Zwischenbereichen mit Flächen ausgefüllt, auf denen Passionswerkzeuge - „Arma Christi“ - abgebildet sind:
Links: die Lanze als Symbol des Zufügens der Seitenwunde, das Schweißtuch der Veronika, die Leiter für die Kreuzabnahme
Rechts: der Hahn als Zeichen der Verleugnung durch Petrus, Rutenbündelung und Peitsche als Symbol der Geißelung, Kette,
mit Essig und Galle getränkter Schwamm, Spielwürfel, mit denen die römischen Soldaten um das Gewand würfelten.
Es ist schon beeindruckend, wieviel Mittel und Kraft unsere Vorfahren für Skulpturen dieser Art aus Überzeugung und Zeichensetzung
für ihren Glauben investiert haben. Bezeichnend sind auch die künstlerischen Fähigkeiten.
Dem Markt Burgebrach ist es daher auch wert, diese Schätze zu erhalten, er stellt dafür entsprechende Mittel zur Verfügung.
Oft geht man an diesen Figuren und Marterln vorbei, ohne auch mal genau hinzusehen und über die Hintergründe nachzudenken.
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