Markt Burgebrach setzt auf erneuerbare Energien

Bereits in einer Klausurtagung hat sich der Marktgemeinderat Burgebrach ausführlich mit dem Thema „Erneuerbare Energien“ – insbesondere der Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage befasst, so Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk in der Sitzung des Marktgemeinderates Burgebrach.

Mittlerweile hat die Gemeinde dafür eine über 10 ha große landwirtschaftliche Fläche im Südosten Burgebrachs erworben. Mit dem Ziel, die Energiewende umgehend voranzutreiben und hinsichtlich der Stromversorgung bis 2035 autark zu werden, stellt sich nun die Frage, wer der richtige Partner für die Umsetzung und den Betrieb der Maßnahme sein kann. Dazu stellten Lisa Schlicht von den Regionalwerken Bamberg und Thomas Oppelt vom Bayernwerk, Bayreuth, eine mögliche Kooperation vor.

Die erworbene Fläche sei sehr gut für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage geeignet, der Einspeisepunkt könne bei einer Trassenlänge von nur 1,7 km erreicht werden. Die Investitionskosten werden auf rund 6 Mio. € geschätzt. Es ist ein Stromertrag von 9 MWp zu erwarten. Insgesamt könnten 3.500 Privathaushalte versorgt werden – der Markt Burgbrach hat mit seinen 27 Gemeindeteilen 2.500 Haushalte. Hinzu kommt noch der Strombedarf der Gewerbebetriebe.

Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk zeigte sich erfreut: „Mit dieser Anlage gelingt es uns, den Strombedarf aller Privathaushalte unserer gesamten Marktgemeinde zu decken.“

Die Regionalwerke – ein Zusammenschluss von 31 Gemeinden, dem Landkreis und der Stadt Bamberg können die Anlage in Burgebrach als Pilotprojekt umsetzen. Der Ansatz des Marktes Burgebrach, die Freiflächen –Photovoltaikanlage in kommunaler Hand zu errichten, liegt darin, dass die Planungen und die Wertschöpfung weitgehend in der Gemeinde und in der Region bleiben. Das bedeutet, dass die einheimischen Gewerbebetriebe beauftragt werden, dass sich möglichst viele Bürger beteiligen können und der regional erzeugte Strom vergünstigt bezogen werden kann. Auch die Landschaftsschutzaspekte werden berücksichtigt. Es können Blühflächen angelegt werden, eine Abstimmung mit Imkern, Schäfern usw. sei möglich. Bürgermeister Maciejonczyk ging nochmals auf die Flächenbilanz ein. Von dem insgesamt 88 km² großen Gemeindegebiet sind die Hälfte landwirtschaftliche Flächen, davon rund 3000 ha Äcker. Insgesamt wurde der Energiebedarf des Marktes Burgebrach auf 40 MW/n geschätzt. Mit der neuen Photovoltaikanlage auf der freien Fläche von fast 10 MW/n und den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der gemeindlichen Gebäude von weiteren 10 MW/n seien bereits 50 % gedeckt. Die regenerative Energiegewinnung sollte allerdings breiter angelegt werden. Dazu sind im Regionalplan auf dem Gemeindegebiet Burgebrach auch Windvorrangflächen ausgewiesen.

Der Marktgemeinderat Burgebrach hat die Errichtung der Freiflächen-Photovoltaikanlage auf den gemeindlichen Grundstücken beschlossen. Zum Betrieb der Anlage sind mit den Regionalwerken weitere Gespräche zu führen und Vertragskonditionen auszuarbeiten.

 

 

Elke Pieger